Die Ausrichtung auf die Zukunft bringt neue Aufgaben mit sich. Dabei gibt die werteorientierte Unternehmenskultur dem Unternehmen Rinn einen wertvollen Kompass. Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung sind wesentliche Aspekte für zufriedene Mitarbeiter und Erfolg in den kommenden Jahren.
Der Bezug der neuen Produktionshalle für die Bearbeitung von Betonteilen geht wieder eine Schritt voran. Die Mitarbeiter freuen sich auf ihren neuen Arbeitsplatz, vereint er doch hochmoderne Maschinentechnik mit präziser Handarbeit. Hier werden noch Facharbeiter gesucht, die sich in die bestehenden Teams integrieren. “Keine leichte Aufgabe, hierfür die richtige Person zu finden,” betont Johannes Schramm, “denn heute studieren die jungen Leute lieber, als sich zum Betonfacharbeiter ausbilden zu lassen. Leider ist ein Betonwerk nicht immer der Wunscharbeitgeber.”
Doch ist die Faszination für Betonstein bei Rinn das Gegenteil eines vermeintlich grauen Alltags. Und deshalb erleben junge Menschen beim Reinschnuppern erfahrungsgemäß eine positive Überraschung. Das traditionsreiche Unternehmen vereint moderne Arbeitsweise mit hohem Technologiestandard und freundlicher Unternehmenskultur. Dafür ist es auch weit über die Region hinaus bekannt.
Eine Frau darf das immer wieder erleben. Anja Viehl ist Mitglied der Geschäftsleitung und bei Rinn für den Personalbereich verantwortlich. Sie selbst war in einem Konzern beschäftigt, bevor sie zum Mittelständler wechselte. “Ich mag das Familiäre bei Rinn”, sagt sie. Auf ihrem Schreibtisch stapeln sich Anträge von Mitarbeitern, die ein Fahrrad leasen wollen. “Wir hätten nicht erwartet, dass das Interesse unserer Mitarbeiter am Fahrrad-Leasing so groß ist”, sagt sie beiläufig und ordnet ein paar Blätter, bevor sie sich hinsetzt. Um ihre Augen herum zeichnen sich Lachfalten ab: “Auch hier sind wir familienfreundlich - für den Partner kann ein Fahrrad gleich mit geleast werden”.
Im Unternehmen hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Die Personalstrategie wurde komplett überarbeitet. Es war klar, dass ein neuer Schritt gegangen werden will. Die interne Kommunikation wurde offener gestaltet und zugleich Regeln sowie Verhaltensweisen eingeführt, die eine klare Orientierung innerhalb der lockeren Unternehmenskultur vorgeben. Den im Jahr 2010 eingeführten Rinn-Kodex kennen 99 Prozent der Mitarbeiter und für Lieferanten und Dienstleister ist er ebenso ein Begriff. Weitere Erneuerungen waren die Etablierung von internen Kommunikationsformaten, regelmäßige Abteilungsbesprechungen und die Mitarbeiterzeitschrift "RinnGeflüster".
Mitarbeiter mit hoher Bereitschaft zur Eigenverantwortung und flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen - hierin sieht das Unternehmen einen Weg, um sehr schnell und flexibel auf den Markt zu reagieren. “Durch die Einbindung der Beteiligten sind wir in der Lage, eine hohe Umsetzungsqualität zu erreichen”, betont Geschäftsführer Christian Rinn. Er setzt dabei auf die Entwicklung der intrinsischen Motivation als einen Teil der Potenzialentfaltung.
Mitarbeiter lernen, sich selbst in ihren Kompetenzen einzuschätzen und machen sich über ihre gewünschte Entwicklung Gedanken. Im jährlichen Mitarbeiterentwicklungsgespräch wird gemeinsam über die Perspektiven im Unternehmen gesprochen, denn es entwickelt seine Führungskräfte aus der bestehenden Belegschaft. Nur selten werden Führungskräfte von außen hinzugeholt. “Der Kern unserer Unternehmensphilosophie ist eine Vertrauenskultur, in der wir Feedback geben und in der wir offen mit Fehlern und Rückschlägen umgehen wollen. Denn Angst hilft keinem weiter”, betont Anja Viehl. Und nur so können Mitarbeiter wirklich ihre Potenziale kennenlernen. “Ziel ist es, aus Erfahrungen und Fehlern zu lernen, um auf dieser Grundlage neue Entscheidungen zu treffen und Lösungswege gemeinsam zu gehen.”
Die wertebasierte Unternehmenskultur war der zentrale Startschuss für Rinn, als es sich vor 6 Jahren auf die Reise machte, das nachhaltigste Unternehmen der Branche zu werden. In vielen Bewerbungsgesprächen geben die Bewerber an, dass der Kodex und Werte wie Respekt und Wertschätzung wichtige Gründe seien, warum sie sich Rinn als Arbeitgeber wünschen.
“Eigenverantwortung zu übernehmen bedeutet auch, sich für die Sache zu interessieren und sich mit ihr zu identifizieren - sich ihr zu widmen. Und stetig zu verfolgen.” Die Lachfalten um Frau Viehls Augen sind wieder da, das zufriedene Wohlwollen ist ihr anzumerken. “Führung ist keine Rolle, die irgendwo eingemeißelt ist. Wir alle sind erwachsen und verantwortlich. Wir geben nicht kleinteilig vor, was jemand zu tun hat, denn es geht nicht ausschließlich um Vorgaben. Vielmehr ist es ein respektvolles Arbeiten auf Augenhöhe, das jedem von uns die Bewerkstelligung unserer Aufgaben erleichtert. Jeder Fachmann soll gehört werden, soll sich einbringen können und gemeinsam mit seiner Führungskraft die Prozesse optimieren. Das ist unser Ziel auf dem Weg zu zufriedenen Mitarbeitern und maximalem Erfolg in der Sache.”
Ab zwölf Uhr gibt es Mittagessen und das freundliche Küchenteam begrüßt die Hungrigen. “Heute servieren wir mageres, scharf angebratenes Rindfleisch mit buntem gedünstetem Frühlingsgemüse und einem jungen Sprossensalat. Möchten Sie grüne Soße dazu?”, grinst Stephan Gütlich. Er hat als erfahrener Chefkoch den Umbau der Werkskantinen 2014 und 2015 maßgeblich mitgestaltet. An den Tischen sitzen die Mitarbeiter aller Abteilungen und diskutieren angeregt. Wie Zuhause die Küche, ist auch die Kantine im Betrieb ein gemütlicher Ort des Austauschs. Beim gemeinsamen Essen ist die gute und unbefangene Stimmung im Unternehmen für Kunden oder andere Gäste deutlich spürbar.